Sjögren-Syndrom

Eine Entzündung der exokrinen (nach außen sezernierenden) Drüsen kennzeichnet das sogenannte Sjögren-Syndrom. Die häufigsten symptomatischen Beteiligungen sind die Tränen- und Speichel-Drüsen.

URSACHEN

Auch die Ursache der des Sjögren-Syndroms ist ungeklärt. Typischerweise finden sich auch hier Autoantikörper (SS-A Antikörper, SS-B Antikörper). In den betroffenen Drüsen finden sich eine Vielzahl von weißen Blutkörperchen, den sogenannten Lymphozyten.

KLINIK

Viele Patienten klagen neben einer ausgeprägten Abgeschlagenheit über extreme Mundtrockenheit und trockene Augen. Dieses äußert sich häufig durch Fremdkörpergefühl im Auge. Die fehlende bzw. mangelhafte Speichelproduktion führt nicht selten zu Schluckstörungen und einem schlechten Zahnstatus, die unzureichende Tränenproduktion zu wiederkehrenden Augenentzündungen. Seltene Manifestationen des Sjögren-Syndroms können Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gefäßentzündungen sein.

THERAPIE

Eine systemische immunsuppressive Therapie wird beim Sjögren-Syndrom im Allgemeinen nicht empfohlen. Bei Beteiligung der Tränen- oder Speichel-Drüsen wird zunächst eine symptomatische Therapie mit Tränenersatz, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Speichel-fördernden Maßnahmen (Kaugummi, saure Speisen) eingeleitet. Erst bei unzureichendem Effekt dieser Maßnahmen sollten systemisch wirksame Medikamente zur Förderung der Drüsenproduktion eingesetzt werden. Eine Implantation von sogenannten Punctum-Plaques in die Tränenabfluss-Kanälchen kann ebenfalls bei Versagen von Allgemeinmaßnahmen diskutiert werden. Die Verwendung von medikamentenhaltigen Augentropfen wird bei Patienten ohne ausreichende Linderung der Symptome empfohlen. Bei extraglandulären Manifestationen, wie z.B. Gelenkentzündungen, kann u.a. Hydroxychloroquin eingeleitet werden.

PROGNOSE

Die Prognose des Sjögren-Syndroms ist im Allgemeinen gut. Neben den geschilderten Allgemeinmaßnahmen sind regelmäßige allgemein-internistische und HNO-ärztliche (einmal im Jahr) Kontrollen notwendig.