Laborwerte

in der Rheumatologie stehen viele Laborparameter zur Verfügung um die Diagnose besser einzugrenzen. Ein einzelner Laborwert ohne entsprechende Klinik führt explizit nicht zu einer Diagnose. Darüber hinaus stehen Laborwerte (CRP, BSG, Komplement-Faktoren) zur Verfügung welche in der Lage sind die Krankheit Aktivität einzuschätzen. Nachfolgend finden sich einzelne wichtige Laborparameter:

BLUTKÖRPERSENKUNGSGESCHWINDIGKEIT (BSG) und C-REAKTIVES PROTEIN (CRP)

Die BSG und das CRP sind unspezifische Parameter für eine Entzündung im Körper. Diese Werte steigen nicht nur bei entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen sondern auch bei Infektionen. Die BSG wird darüber hinaus durch Blutarmut und Veränderungen der Zusammensetzung beeinflusst. Dennoch gilt die BSG neben dem CRP als ein wesentlicher Verlaufsparameter zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen.

ANTI-NUKLEÄRE ANTIKÖRPER (ANA)

Anti-Nukleäre Antikörper sind körpereigene Immunglobuline (Antikörper) gegen Bestandteile des Zellkerns. Der Nachweis von anti-nukleären Antikörpern alleine ist explizit kein Hinweis auf eine entzündliche rheumatische Systemerkrankung, insbesondere wenn diese nur in niedrigen Konzentrationen vorkommen. Besteht jedoch klinisch der Hinweis auf eine entzündliche rheumatische Systemerkrankung, insbesondere eine Kollagenose, stellen diese Antikörper ein Indiz da welche die Diagnose unterstützen. Wenn anti-nukleäre Antikörper in hohen Konzentrationen nachgewiesen werden, wird nach dem genauen Zielantigen gefahndet. Während diese Antikörper (ENA) deutlich spezifischer für bestimmte immunologische Erkrankungen sind gilt der erhöhte ANA Wert als relativ unspezifisch und bedingt nicht die Diagnose einer z.B. Kollagenose.

KOMPLEMENTFAKTOREN

Komplementfaktoren sind Bestandteil des angeborenen Immunsystems und werden bei Aktivierung des Immunsystems verbraucht. Bei bestimmten entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen (Kollagenose, einigen Vaskulitiden) übersteigt der Verbrauch die Bildung der Komplementfaktoren, sodass im Falle einer Aktivität der Erkrankung ein verminderter Wert der Komplementfaktoren gemessen werden kann. Somit gelten die Komplementfaktoren als Aktivitätsparameter bei diesen Erkrankungen.